Vom Gras zur Taube

Ausgehend von Ihrem Handtuchstück, werter Kollege, bleibe ich mit meinem Blick auch noch etwas auf der Wiese und betrachte die Fahnenmasten vor dem Biennale-Pavillon.

Mit Bewegungen ist das so eine Schache: Unsichtbare Fahnen bewegen sich gar nicht, Menschen bewegen sich einigermaßen gleichmäßig. Beachten Sie jedoch die kleine Taube – mithilfe dieser Schärfe/Unschärfeabbildung kann man den auffälligen Nick-Gang der Tauben erklären. Kopf nachziehen nicht vergessen!

Im Café

Wenn man das Café im Biennale-Pavillon betritt, weiß man noch sehr genau, was man will: Einen Caffè, ein kleines Tramezzino, ein wenig ausruhen …

Spätestens an der Bestelltheke kann die feste Gewissheit jedoch in multiple Fragefetzen zerfallen, angesichts der vielgestalten Spiegel-Wirklichkeit, die Thomas Rehberger hier an die Wand montiert hat. Diese Café-Gestaltung hat vor zwei Jahren einen Goldenen Löwen gewonnen – und bereits mehrere Unfall-Opfer sowie regulierende Umbauten gefordert.

Skulpturen. Ende.

Mit dieser leicht manipulierten sw-Version vom Herman, der Angst haben muss, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt, verabschiede ich mich fürs erste aus der Motivreihe „Skulpturen“. Das Denkmal wurde am Sonntag von unserer kompletten Familie besucht. Es sieht bescheiden aus, alles irgendwie viel kleiner, als man es heutzutage erwartet, und olle Herman ist auch leicht mopsig modeliert, dicke Bubenschenkel undsoweiter. Am dööfsten aber wirkt in der Rückschau die naive unhistorische Sicht auf die Situation des Errichtungs-Jahres 1875 (dt-frz Krieg, Reichsgründung, Kaiser, Bismarck, Hering, …), die gänzlich unkommentiert bleibt, also kein Wort z.B. von der Emser Depesche und alles, ach, es bleibt ein ewig Kreuz mit diesen deutschen Nationaldingsbumsen…