3 Kommentare

  1. Das hätte Gerhard Richter gar nicht besser machen können. Also: Kön-nen! Im ganzen Bändchen „Dezember“ finde ich kein einziges Foto (das mit dem Reh vielleicht mal ausgenommen, aber das war doch Zufall, da kann doch keiner was dafür!), das so etwas Knackiges wie den beherzten Zusammenstoß von Horizontale und Vertikale auch nur halbwegs so unverblümt darstellt. Und falls Richter je ein solches Foto gemacht haben sollte und es in die engere Auswahl zum Buch gekommen war, hat Alexander Kluge sicher irgendwas irritierend schön Wurschtiges dazu geschrieben, etwa, dass Goebbels im Dezember 1943 immer Tuschekleckse aufs Papier spritzte und dann aus gespitztem Schreihalsmündchen die flüssige Farbe mit kurzen und langen Pustern übers Papier humpeln ließ, um sich selbst ein Mysterium namens Wald ins eigene Heim zu holen usw usf … Foto und Text wurden dann vom Suhrkamp Verlag heimlich aus dem Projekt entfernt.

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