Street photography II

Vorher schalten wir doch noch mal zurück in die münchner Fußgängerzone, in der sich mit zone focusing, also dem Schätzen der Entfernung des Objekts und Ablesen von der Meterskala am Objektiv mit Zugabe durch Abblenden und abschliessendem Auslösen aus der Hüfte so manches einigermaßen scharf zeigen lässt. Bei Old Shatterhand heisst sowas der Knieschuss.

Attraktion

Zur Straßenfotografie erstmal ganz naiv und etwas pampig.
Erst schwelgerisch Coffeetablebücher von Helen Levitt anschauen und dann schmallippig fragen: haben Sie mich etwa gerade fotografiert?
Wenn die Dame im Cafe nicht erscheinen will auf Deinem Foto und das anmahnt, kannst Du es ja wieder wegnehmen, oder?
Neulich habe ich mit zone focusing herumexperimentiert. Zu diesem Bild hätte mein Fotoprofessor womöglich gesagt: Hauptsache etwas ist scharf.

Brûlerie


Aix-en-Provence, später Nachmittag. Der Himmel über den Sonenschirmen gehört den Krähenvögeln, die sich in den Platanen balgen.

Nach wie vor ist mir die Sache mit den Persönlichkeitsrechten bei Street Photography ein Greuel. Ich bitte, das nicht falsch zu verstehen: Ein Hoch auf die Persönlichkeitsrechte! Aber wie kann ich damit angemessen umgehen und trotzdem ein gutes Motiv herzeigen? Ich hoffe, dass mich meine Motivation, die abgebildete Person in gutem Licht darzustellen, vor dem zu erwartenden Fegefeuer retten kann.