Fleckerlteppich

Zur Kategorie Fremdsensor zählt dieses Bild nicht, denn in der hier benutzten Sigma SD9, einer Spiegelreflex mit dem Standardobjektiv 18-55, steckt auch ein Foveon. Brennweite ist 30mm. Erholsam war es mal, durch einen echten Sucher schauen zu können. Der Angelsachse nennt es Finder, aber man muss deswegen nicht gleich eine Diskussion über die sich in den Begriffen ausdrückende, pragmatisch-positive vs. die typisch deutsche, problematisierend-negative Weltsicht vom Zaun brechen.

Emma

In den Ferien sind die Sitten lockerer. Wir begrüßen also im
Sigma-Blog ein Resultat der Ricoh GR II, 28mm Brennweite,
mit einem Vorsatzglas auf 40mm verlängert. Ihr Minisensor,
kaum größer als ein kleiner Fingernagel, zeichnet eher malerisch.
Emma hat ein blaues und ein braunes Auge, das wird oft bemerkt
und Emma ist entsprechend routiniert im Herzeigen.

Gastglas

Heute begrüßen wir ein Objektiv aus den 50er Jahren im Sigma-Blog,
ein Opton-Biogon von Zeiss, Brennweite 35mm, Lichtstärke 2,8.
Gebaut wurde dieses Objektiv für die Contax IIa oder IIIa.
Ein Adapter war behilflich dabei, die Lichtstrahlen auf den Sensor einer
Sony Nex 3 zu leiten.

Mir gefällt an diesem Bild die Gleichbehandlung der Motorräder, der
Statue Ludwigs des Ersten und der Theatinerkirche.
Es winden sich halt irgendwelche Figurationen den linken
Bildrand entlang.

Mittelalterliche Zustände

„Komm doch her, wenn Du was willst, kriegst ein paar auf die Reibfläche!“
„Auseinander!“ Der Filzstift schob sich zwischen die Zitrone und die Streichholzschachtel. Der Tumult um die unter einer Maschendrahtkuppel zur Schau gestellten Südfrüchte ebbte langsam ab, dennoch war die Stimmung immer noch gereizt und die Pöbeleien konnten jederzeit wieder aufflammen.

Sprich, Erinnerung

Auf einer Busreise nach Lissabon zusammen mit meinem Bruder fand ich
den Glaszylinder während einer Rast an einer spanischen Landstraße unter einem Leitungsmast, das war wohl 1979. Ich hatte Schnupfen, und die salzige Meeresluft schmeckte nur sehr schwach durch. Noch Jahre später erschien bei jeder Erkältung sofort Lissabon vor meinem geistigen Auge.

Auf der Fotografie zur Linken ist meine Mutter zu sehen, strickend. Nicht im Bild mein Vater, eine Pfeife rauchend, beide sitzen auf der Terrasse meines Elternhauses.

Ganz rechts angeschnitten eine Eckfliese von Villeroy&Boch aus der Gründerzeit, die ich während meiner Schreinerlehre von 1988 bis 1990, auf Montage in einem Schloss in Düsseldorf-Elbroich, aus einem abgerissenen Wintergarten mitnahm.
Verspottet vom Altgesellen wegen meiner Sammelei, nahm ich dennoch anderthalb Quadratmeter Bodenfliesen mit nach Hause, die bis heute in der Garage meiner Eltern lagern.