Vom Gras zur Taube

Ausgehend von Ihrem Handtuchstück, werter Kollege, bleibe ich mit meinem Blick auch noch etwas auf der Wiese und betrachte die Fahnenmasten vor dem Biennale-Pavillon.

Mit Bewegungen ist das so eine Schache: Unsichtbare Fahnen bewegen sich gar nicht, Menschen bewegen sich einigermaßen gleichmäßig. Beachten Sie jedoch die kleine Taube – mithilfe dieser Schärfe/Unschärfeabbildung kann man den auffälligen Nick-Gang der Tauben erklären. Kopf nachziehen nicht vergessen!

Skulpturen. Ende.

Mit dieser leicht manipulierten sw-Version vom Herman, der Angst haben muss, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt, verabschiede ich mich fürs erste aus der Motivreihe „Skulpturen“. Das Denkmal wurde am Sonntag von unserer kompletten Familie besucht. Es sieht bescheiden aus, alles irgendwie viel kleiner, als man es heutzutage erwartet, und olle Herman ist auch leicht mopsig modeliert, dicke Bubenschenkel undsoweiter. Am dööfsten aber wirkt in der Rückschau die naive unhistorische Sicht auf die Situation des Errichtungs-Jahres 1875 (dt-frz Krieg, Reichsgründung, Kaiser, Bismarck, Hering, …), die gänzlich unkommentiert bleibt, also kein Wort z.B. von der Emser Depesche und alles, ach, es bleibt ein ewig Kreuz mit diesen deutschen Nationaldingsbumsen…

Beruhigend

Es ist wirklich sehr beruhigend, dass man ein relativ frisches Gemeinsamblog schonmal ein paar Tage allein lassen kann, ohne dass es verkommt oder Blödsinn anstellt. Und es ist mehr als erfreulich, nach der Rückkehr zu sehen, dass hier allerlei feine Dinge stattgefunden haben. Soviel Kommentare kann ich gar nicht schreiben, aber: doppelaugenfarbige Hunde und metallicfarbene Autos und und und erfreuen Herz und Auge. Frisch voran.

Fleckerlteppich

Zur Kategorie Fremdsensor zählt dieses Bild nicht, denn in der hier benutzten Sigma SD9, einer Spiegelreflex mit dem Standardobjektiv 18-55, steckt auch ein Foveon. Brennweite ist 30mm. Erholsam war es mal, durch einen echten Sucher schauen zu können. Der Angelsachse nennt es Finder, aber man muss deswegen nicht gleich eine Diskussion über die sich in den Begriffen ausdrückende, pragmatisch-positive vs. die typisch deutsche, problematisierend-negative Weltsicht vom Zaun brechen.